Nutzwertanalyse bei der technischen Betrachtung

Vor allem die Arbeiten der angehenden technischen Betriebwirte fordern mindestens ein technisch fundiertes Kapitel. Viele Projektarbeiten in diesem Bereich behandeln Themen aus der Investitionsrechnung. Oft handelt es sich um Entscheidungsgrundlagen für die Anschaffung neuer Maschinen. Diese sollen einerseits betriebswirtschaftlich bewertet und auch nach technischen Kriterien verglichen werden.

Wie schreibst du das technische Kapitel?

Du beginnst mit der technischen Beschreibung der Alternativen. Die Daten bekommst du aus den Datenblättern, die den Angeboten beiliegen oder aus Prospekten der Maschinen. Solltest du keine technischen Daten haben, dann frage beim Unternehmen nach, ob sie dir diese zur Verfügung stellen können. Im Normalfall ist das kein Problem.

Welche Methoden nimmt man für den technischen Vergleich?

Du hast bereits bei der Themeneinreichung festgelegt, ob du einen technischen Vergleich der Alternativen durchführst. Es stellt sich im Anschluss die Frage, mit welcher Methode man die sichersten Ergebnisse bekommt. Die Durchführung einer Nutzwertanalyse ist oft sinnvoll, da man hier Kriterien festlegt, die gewichtet werden und anhand derer man die vorgeschlagenen Alternativen bewertet.

Was ist eine Nutzwertanalyse?

Die Nutzwertanalyse ist ein betriebswirtschaftliches Instrument zur Entscheidungsfindung bei qualitativen, also nicht-monetären Größen. Sie wird  angewendet, wenn die monetäre Bewertung von Alternativen nicht ausreicht. Sie kommt auch zum Einsatz, wenn die Alternativen vergleichbar sind oder viele für die Entscheidung relevante Größen beachtet werden müssen.

Wie macht man eine Nutzwertanalyse?

Zuerst legt man die Kriterien fest, nach denen die Alternativen geprüft werden sollen. Bei technischen Anlagen sind das oft Kriterien, wie zum Beispiel Größe, Stromverbrauch, Wartungsanfälligkeit, Handling etc.

Im zweiten Schritt werden die Kriterien im Verhältnis zueinander gewichtet. Dies kann durch die Anwendung des paarweisen Vergleichs gemacht werden oder durch eine subjektive Bewertung, die jedoch argumentativ sicher begründet werden muss. Die Gewichtung muss in Summe 100% ergeben.

Der Nutzwert jeiner Alternative besteht aus der Summe der Teilnutzwerte jedes Kriteriums.

Die Entscheidungsfindung bestimmt die Alternative, die die beste Lösung des Problems bestimmt. Das ist die Alternative, die den besten Rang erreicht hat. Die Differenz in den Nutzwerten der einzelnen Alternativen sollte hinsichtlich der Aussagefähigkeit interpretiert werden.

Eine Nutzwertanalyse ist in der Durchführung weniger kompliziert als du auf den ersten Blick vielleicht denkst. Es ist jedoch wichtig, dass du von Anfang an sehr genau arbeitest und bei der Gewichtung der Kriterien sorgfältig vorgehst, denn davon hängt später das Ergebnis ab.

Die Ausführungen in diesem Artikel sind an Inhalte des Buches: „Investitionsrechnung und Nutzwertanalyse – Eine entscheidungsorientierte Darstellung mit vielen Beispielen und Übungen“ von Wolfgang Hoffmeister angelehnt.